Alte Kurklinik im Schwarzwald – Lost Places

Ein kleiner Roadtrip durch den Schwarzwald bietet nicht nur atemberaubende Landschaften und malerische Dörfer, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit. Auf unserer Fahrt durch diese beeindruckende Region haben wir ein paar Lost Places entdeckt – verlassene Orte, die faszinierende Geschichten und ein mystisches Flair in sich tragen. In diesem kurzen Blogbericht nehmen wir euch wieder mit auf unsere Entdeckungsreise zu diesen geheimnisvollen Plätzen, die nur darauf warten, von Abenteurern und Neugierigen erkundet zu werden.

Auf der Fahrt zu unserer Unterkunft entdeckten wir am Straßenrand diese alte Kurklinik. Wir hielten am nächsten Parkplatz an und machten uns zu Fuß auf den Weg, um uns das Gebäude etwas näher anzuschauen.

Geschichte der Kurklinik

Die ehemalige Kurklinik wurde 1888 errichtet. Der Klinikbetrieb endete bereits im März 1983, als die Schwarzwald-Sanatorien GmbH Konkurs anmelden musste.

Im Dezember 1984 wurde die Klinik erstmals zwangsversteigert. Eine Volksbank erhielt den Zuschlag und vermietete sie an die „Europäische Gesellschaft zur Erforschung und Behandlung von chronischen Schmerzen“. Im Juni 1985 eröffnete die Europäische Schmerzklinik, doch schon im September 1986 war klar, dass das Konzept nicht funktionierte, da Bund und Krankenkassen nicht mitzogen.

Im Januar 1989 erfolgte ein erneuter Besitzerwechsel: Das Ehepaar A. übernahm den Gebäudekomplex und richtete ein Ayurveda-Gesundheitszentrum ein. Schlagzeilen über angebliche Aids-Patienten und sektenähnliche Behandlungen sorgten im März 1989 sogar in der Bildzeitung für Aufsehen. Trotz allem konnte die Klinik den Betrieb bis November 1996 aufrecht erhalten, bevor auch sie Konkurs anmelden musste.

Im Juli 1997 wurde die seit langem leerstehende Immobilie wieder zwangsversteigert. Aufgrund eines Vetos 2004 aus Stuttgart scheiterten die Versuche der Gemeinde, auf dem Gelände eine Skihalle zu bauen.

Insgesamt wurde das Gelände fünfmal erfolglos zwangsversteigert, bis es bei der sechsten Zwangsversteigerung 2004 von der Gemeinde selbst erworben wurde – nur um es an einen Investor weiterzugeben. Dieser sprang jedoch im letzten Moment ab. Die Gemeinde fand daraufhin einen neuen Investor aus Hamburg, der ein Wellness-Hotel eröffnen wollte, aber auch dieses Vorhaben schlug fehl. Der Investor tauchte schließlich ab und das Areal wurde Ende 2011 erneut versteigert.

Es wurde gehofft, dass die Versteigerung im September 2012 die letzte sein würde. Über einen Finanzinvestor wurde das Gelände ersteigert, um dort eine „Anima Tierwelt“ zu errichten. Die Eröffnung war für 2020 geplant, doch fand auch diese bisher nicht statt.

Erkundung

Wir konnten uns leider nicht viel anschauen, da das Gelände von einem Bauzaun umschlossen ist, alle sichtbaren Türen mit Schlössern gesichert sind und die Fenster im unteren Bereich mit Holzbrettern verschlossen wurden. So entstanden nur einige Fotos von außen, aber die Stimmung war dank des Nebels dennoch ein wenig gruselig.

Aufgrund des langen Leerstands ist es unwahrscheinlich, dass sich in den Gebäuden noch viel findet, und sie sind bestimmt bereits stark einsturzgefährdet. Trotzdem hätten wir gerne einen Blick hineingeworfen.

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Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient lediglich der Unterhaltung und Information. Bitte betrete keine verlassenen Orte ohne die erforderlichen Genehmigungen und Sicherheitsvorkehrungen.