Ab wann ist man eigentlich Blogger*in?

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Lesedauer: 2 Minuten

Oder: Warum ich diesen Titel heute ganz bewusst für mich beanspruche.

Neulich ist mir mal wieder ein Gedanke durch den Kopf geschossen:
Darf ich mich eigentlich Bloggerin nennen?
Oder sollte ich lieber sagen: „Ich habe halt einen Blog.“

Es klingt nach einer harmlosen Frage – aber irgendwie ist sie das nicht. Denn hinter dieser Unsicherheit steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht: Zweifel, Selbstvergleiche, Erwartungshaltungen. Und dieser kleine innere Kritiker, der gerne flüstert: „Dafür reicht es doch nicht.“

Wer darf sich Blogger*in nennen?

Die einfache Antwort: Jede*r, die/der bloggt.
Also jemand, der eigene Inhalte auf einem Blog veröffentlicht. Ja, richtig gelesen – ich rede hier nicht von Social Media.
Denn auch wenn Instagram, TikTok oder Threads inzwischen für viele den Blog ersetzt haben: Für mich ist ein Blog mehr als nur eine Plattform zur Reichweitenmaximierung.

Ein Blog ist ein Zuhause für Inhalte.
Ein Ort, an dem Texte archiviert, strukturiert und unabhängig veröffentlicht werden. Ohne Algorithmus, ohne Likesystem, ohne dass irgendwer dazwischenfunkt. Wer ausschließlich über soziale Netzwerke postet, ist Content Creator oder Influencer – aber nicht automatisch Blogger*in.

Das klingt hart? Vielleicht. Aber ich habe das auf meinem Blog schon einmal ausführlicher begründet:
👉 Social Media vs. Blog – Warum mir mein Blog wichtiger ist

Warum hadern dann trotzdem so viele mit dem Begriff?

Weil die Außenwelt oft ein sehr klares Bild davon vermittelt, wie Blogger*innen angeblich zu sein haben:
Regelmäßige Posts, perfekte Fotos, hohe Reichweite, SEO-Kenntnisse, Präsenz auf Social Media, Kooperationen mit Marken, Lesechallenges, Blogtouren, Community-Interaktion – am besten alles gleichzeitig.

Und wer da nicht mithalten kann oder will, fragt sich schnell: „Zähle ich überhaupt dazu?“

Ich kenne diese Gedanken gut. Gerade im Bereich Buchblogging habe ich mich lange gefragt, ob ich mich wirklich so nennen darf. Ich habe keine monatlichen Neuzugänge, keine Must-Reads, keine professionellen Flatlays. Ich mache mein Ding. Und das ist irgendwie… anders. Aber deswegen nicht weniger wert.

Mein persönlicher Umgang damit

Ich blogge. Also bin ich Bloggerin.
Punkt.
Nicht: „Ich versuche zu bloggen.“
Nicht: „Ich habe so einen kleinen Blog.“
Nicht: „Ich schreib halt manchmal was online.“

Ich bin Bloggerin.
Weil ich einen Blog betreibe. Weil ich eigene Inhalte veröffentliche – unabhängig von Plattform-Algorithmen, kurzlebigem Hype oder Social-Media-Formaten.

Was zählt, ist, dass ich schreibe, weil ich etwas sagen will.
Und weil ich gern teile, was mich bewegt – sei es ein Buch, ein Erlebnis, ein Gedanke oder einfach nur ein ehrlicher Moment.

Fazit

Blogger*in ist man nicht, weil man postet – sondern weil man bloggt.

Blogger*in ist kein Titel, den du dir verdienen musst. Aber es ist auch kein Etikett, das man sich wahllos anheften sollte, nur weil man auf Instagram Buchstapel postet.

Ein Blog ist mehr als ein Feed. Es ist ein Raum.
Und wer diesen Raum nutzt, um Inhalte zu veröffentlichen, darf sich mit Stolz Blogger*in nennen.

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By Saphirija

Gründerin des Weltenwanderer Blogs und Hüterin der Hexenschafe. Als schreibende Hexe und leidenschaftliche Entdeckerin unterwegs – zwischen Geschichten, Reisen, Spielen, Nordlichtern und den kleinen Gedanken, die nicht still sitzen wollen.

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3 Kommentare
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Edeline
5 Stunden zuvor

Da hast Du vollkommen Recht. Ich betitel mich auch als Blogger, auch wenn ich kein Geld damit verdiene und auch nicht die Über-Reichweite habe. LG Edeline

Aki
Aki
2 Stunden zuvor

Guten Morgen,
wenn man danach geht, dann wäre ich keine Bloggerin, weil es tatsächlich auch sogar Monate gibt, in denen ich überhaupt nicht blogge. Aber ich sehe das auch so wie du, Solange ich Beiträge schreibe, solange ich ab und an etwas von mir hören lassen, bin ich Blogger.
Punkt.

Sari
2 Stunden zuvor

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man zögert sich so zu nennen, weil eben die Außenwelt oft immer noch herablassend darauf schaut. Bloggen, was ist das…
Ich gebe dir aber recht, jeder der auf einem Blog bloggt, ist auch ein Blogger 🙂

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