
Blaulicht, Theorien und ein entlaufener Hund – unsere ungewöhnliche Gassirunde
Eigentlich war es nur eine ganz normale abendliche Gassirunde mit meinem Cousinchen und Mopszilla. Doch diesmal sollte es anders kommen – spannender, mysteriöser und mit einem Ende, das wir so nicht erwartet hätten.
Blaulicht im Ort
Schon zu Beginn fragte mich mein Cousinchen, ob ich das Polizeiauto mit Blaulicht bemerkt hätte. Natürlich nicht – solche Dinge entgehen mir gern. Als wir um die Ecke kamen, standen dort gleich zwei Polizeiautos mit eingeschaltetem Blaulicht vor einem Doppelhaus. Unsere Augen wurden groß, die Fantasie noch größer: „Häusliche Gewalt? Mord?“ – wir schauen eindeutig zu viel True Crime.
Gaffen kam für uns nicht in Frage, also gingen wir zügig weiter. Kurz darauf fuhren die Polizisten an uns vorbei und bogen in unseren üblichen Gassiweg ein. Ein mulmiges Gefühl blieb, zumal uns gleich der Gedanke kam: „Suchen die etwa jemanden? Dann würde doch ein Hubschrauber kreisen …“ Immerhin war in der Region gerade erst eine Person vermisst gemeldet worden.

Auf der Suche nach einem Hund
Wenig später kam uns eine junge Polizistin entgegen und fragte, ob wir einen Hund gesehen hätten. Wir verneinten – und waren erstmal verwirrt. Polizei und Hundesuche? Sofort hatten wir neue Theorien: vielleicht ein aggressiver Hund, der frei herumläuft?
Die Situation wurde noch kurioser, als plötzlich ein Polizist direkt aus den Büschen neben uns auftauchte. Wir haben uns beide ordentlich erschrocken!
Kurz darauf begegneten wir Jägern mit Feldstechern – auch sie schienen auf der Suche zu sein. Vielleicht hatte mein Bruder mit seiner Vermutung recht, dass ein Tier angefahren und nun verletzt unterwegs sei.

Die Aufklärung
Die Antwort bekamen wir schließlich von zwei Frauen in einem Transporter mit großer Gitterbox. Sie hielten bei uns an und fragten, ob wir einen großen schwarzen Hund gesehen hätten. Endlich wussten wir, was los war:
Am 26.08.2025 war rund 30 Kilometer entfernt ein Hund entlaufen. Nun hatte man ihn offenbar gesehen, wie er über die Autobahn und später über Bahngleise lief. Ein Alptraum für jeden Hundehalter.

Wir versprachen, die Augen offen zu halten und uns zu melden, falls wir ihn entdecken.

Fazit
Für uns endete die Gassirunde mit einer Mischung aus Spannung, Verwunderung und dem Wunsch, dass der Hund schnell gefunden wird. Denn eines ist klar: Hunde finden nach dem Entlaufen nicht einfach von allein nach Hause zurück – das lernt man schon in der Hundeschule. „Lassie“ ist ein Mythos. Je länger ein Hund unterwegs ist, desto schwieriger wird es, ihn einzufangen – und desto mehr verwildert er.
Es war jedenfalls die aufregendste Gassirunde seit Langem. Und wer weiß – vielleicht erfahren wir ja noch, ob der Vierbeiner wieder sicher nach Hause gebracht werden konnte. Wir hoffen es sehr, das der Hund gefunden wird.

Nachgedanke
Was mich richtig traurig und gleichzeitig unfassbar wütend macht: wie manche Menschen sich in dieser Situation verhalten. Da wird eine Falle sabotiert, Futterstellen müssen wieder abgebaut werden, weil sich irgendwelche Anwohner beschweren – ernsthaft?! Hier geht es um ein Lebewesen, das draußen um sein Überleben kämpft, und anstatt zu helfen oder wenigstens nichts zu tun, wird die Arbeit der Helfer*innen boykottiert.
Die Leute, die rund um die Uhr im Einsatz sind, schuften sich ab, um „Prinz“ endlich sicher von der Straße zu bekommen. Und dann kommen ein paar Hobby-Saboteure, die Fallen mit Stöcken zuschlagen oder Schilder ignorieren. Was stimmt mit euch nicht? Findet ihr das lustig? Es geht hier nicht um ein Spiel, sondern um ein Tier, das dringend Hilfe braucht.
Also bitte: Leint eure Hunde in den betroffenen Gebieten an, haltet euch von Fallen und Futterstellen fern und lasst die Leute ihre Arbeit machen. Jeder unnötige Eingriff kann am Ende das Leben des Hundes kosten. Empathie und gesunder Menschenverstand sollten eigentlich selbstverständlich sein – leider sind sie es wohl nicht immer.

- Nicht hinterherlaufen! – Das verschreckt den Hund nur noch mehr.
- Nicht rufen oder locken. – Viele Hunde reagieren in Panik nicht auf ihren Namen.
- Sicht melden. – Am besten sofort bei der Polizei, dem örtlichen Tierheim oder bei Tasso/Findefix anrufen.
- Standort merken. – Uhrzeit, genauer Ort und Laufrichtung aufschreiben oder merken.
- Ruhe bewahren. – Jede Sichtung ist wichtig, um ein Suchraster aufzubauen.
Hunde, die längere Zeit unterwegs sind, verlieren oft ihren Orientierungssinn und können nicht allein zurück nach Hause finden – auch wenn „Lassie“ uns das anders weismachen will.

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