Das Buch „Ruf der Rusalka“ von Stephan R. Bellem erschien am 9. September 2019 im Drachenmond Verlag. Dieser mystische Thriller spielt im viktorianischen London.
Informationen zum Buch

Ruf der Rusalka
Autor: Stephan R. Bellem
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-95991-899-2 (Amazon*)
Erscheinungsdatum: 09.09.2019
Preis: 14,90 € (Taschenbuch)
307 Seiten
Genre: Historische Mystery, Thriller
Gekauft: 20.09.2019
Gelesen: 18.12.2019

Inhalt
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Lewis van Allington ist ein gefeierter Schriftsteller, der durch seine Bücher über Serienmörder und seine Mitarbeit an realen Kriminalfällen Berühmtheit erlangt hat. Doch die Schatten seiner Vergangenheit lasten schwer auf ihm – und der Alkohol ist sein ständiger Begleiter geworden.
Als er auf dem Heimweg Zeuge wird, wie die Leiche einer jungen Frau aus der Themse geborgen wird, gerät er unvermittelt zurück ins Geschehen. In der Nähe trifft er auf eine geheimnisvolle Fremde, die ihn bittet, den Mord an ihrer Freundin aufzuklären.
Zur gleichen Zeit beginnt für Kate ein neues Leben in London. Endlich hat sie sich aus den Zwängen ihrer Herkunft in Manchester befreit. Kaum angekommen, erfüllt sich ihr Traum: Sie ergattert einen Job bei einer großen Zeitung – und gleich ihre erste große Story wartet bereits. Ein Serienmörder geht um…
Bald kreuzen sich Kates und Lewis’ Wege. Gemeinsam stoßen sie auf eine okkulte Geheimgesellschaft – und geraten in ein Netz aus Geheimnissen, Macht und dunklen Ritualen. Doch können sie das drohende Unheil rechtzeitig aufhalten?
Meinung
Ein mystisch-okkultes Krimiabenteuer im viktorianischen London
Atmosphärisch, spannend und erschütternd – ein starker Kriminalroman mit mystischer Note
Ich habe mir für diese Rezension etwas Zeit gelassen – nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hätte, sondern weil es ein Thema berührt, das bei mir persönliche Erinnerungen wachgerufen hat: Lewis’ Alkoholproblem. Ich hatte über Jahre einen alkoholkranken Kollegen – das hat Spuren hinterlassen. Viele unschöne Erfahrungen, viele Momente, in denen man sich hilflos fühlt. Umso mehr hat mich die Darstellung von Lewis beeindruckt: Authentisch, nachvollziehbar und nie ins Klischee abgleitend. Man möchte ihn schütteln, ihm helfen – und gleichzeitig versteht man seine Fluchtmechanismen. Die Geschichte greift das Thema sensibel auf und verliert es auch im weiteren Verlauf nicht aus dem Blick.
Die Kapitel wechseln zwischen Lewis und Kate, jeweils in der dritten Person, was mir persönlich sehr entgegenkam. Ich finde es oft verwirrend, wenn Perspektiven in der Ich-Form springen – hier ist das wunderbar gelöst. Die Erzählstruktur ist klar, und ich musste kein einziges Mal zurückblättern, um herauszufinden, wessen Sicht ich gerade lese.
Auch die Figuren haben mich überzeugt. Besonders sympathisch fand ich Lewis’ Butler – eine Nebenfigur, die sich leise, aber nachhaltig ins Gedächtnis schleicht. Niemand wirkte fehl am Platz, und auch die Nebencharaktere bekamen genug Tiefe.
Die Handlung baut sich Stück für Stück auf und bleibt bis zum Schluss logisch und spannend. Der Weg zur Auflösung ist atmosphärisch dicht erzählt, mit einem Hauch Mystik, der gut zur düsteren Londoner Kulisse passt.
Und dann das Ende… Ich war ehrlich gesagt erschüttert. Es kam für mich überraschend, und doch ergab alles rückblickend Sinn. Dieses Gefühl, wenn man das Buch zuschlägt und erstmal innehalten muss – genau das hatte ich hier.
Gestaltung
Das Cover ist ein absoluter Hingucker! Es fängt das viktorianische Setting perfekt ein und macht sofort neugierig. Man entdeckt viele kleine Details – genau mein Stil.
Ein kleiner Kritikpunkt sei aber erlaubt: Das Buchlayout vom Drachenmond Verlag ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Der Text wirkt recht gedrängt und klein, was das Lesen erschwert. Und als jemand, der in der Druckbranche arbeitet, fällt mir leider auch auf, wenn randlos angelegte Seiten nicht ganz sauber geschnitten sind – unschöne Schnittkanten inklusive. Schade, denn inhaltlich ist das Buch wirklich stark.
Fazit
„Ruf der Rusalka“ ist ein atmosphärisch dichter Krimi mit okkultem Einschlag, starken Figuren und einer Geschichte, die unter die Haut geht. Für alle, die düstere Geschichten mit viktorianischem Flair mögen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung – aber auch eine emotionale Reise.
Von solchen Geschichten möchte ich gerne in Zukunft mehr lesen!
Bewertung

9 von 10
* Wir nutzen in diesem Beitrag sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen Produktlink klickst, welcher mit einem * markiert ist, und etwas einkaufst, verdienen wir daran eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten. Also wenn dir unser Weltenwanderer Blog gefällt, kannst du auf diesem Weg uns gerne unterstützen. Danke!
Entdecke mehr von Weltenwanderer Blog
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
[…] hat mir sehr gut gefallen. Ich habe das Buch in einem Tag durchgelesen und es gibt dazu eine Rezension. Band 2 „Maske des Mondes“ * erschien am 26. Februar […]