Michael Patrick Kelly Autokonzert in Ingolstadt

Lesedauer: 3 Minuten

Am Freitag, 12. Juni 2020 trat im Rahmen der „Bayern 3 Auto Live Sommer“-Konzerte Michael Patrick Kelly auf dem Volksfestplatz in Ingolstadt auf.

Wir wurden von dem Auftritt von Michael Patrick Kelly sehr überrascht. Es gab keine Ankündigung, nur mal schnell zwei Wochen vorher eine Email, das der Ticketvorverkauf gestartet ist. Außerdem hat MPK letztes Jahr noch gesagt, es gibt vorerst keine Konzerte mehr, er macht nun eine längere Pause. Natürlich mussten Julia und ich gleich zuschlagen. MPK endlich mal in Ingolstadt!

Mein erstes Autokonzert. Ein wenig zwiegespalten war ich schon. Einerseits liebe ich es auf Konzerte zu gehen und hatte schon etwas Entzugserscheinungen, aber ich konnte mir im Vorfeld nicht ganz vorstellen, wie ein „Konzertfeeling“ im Auto aufkommen soll. Wobei man in der momentanen Situation offen ist für (fast) alles und unser Volksfestplatz ist eine sehr geeignete Location. In der Vergangenheit fanden hier schon einige Konzerte statt. Unter anderem trat dort schon Bryan Adams auf, es fanden diverse Festivals wie das Antenne Bayern Sommerfest (2001) und Eventiz statt. Die letzten Jahre wurde es aber wesentlich ruhiger. Positiv formuliert. Eigentlich findet an Open Airs nichts mehr statt.

Natürlich gab es einige Vorgaben, wie bis zu vier Personen aus maximal zwei verschiedenen Haushalten, Mundschutz, nur aussteigen, wenn man auf die Toilette musste, usw.

Es war am Freitag sehr warm und daher entschieden Julia und ich uns, erst zur Einlasszeit zum Gelände zu fahren. Um die Bühne zu sehen, hätten wir einen Platz in den ersten 2-4 Reihen benötigt und dazu hätten wir früh aufstehen müssen. Daher ging es gechillt gegen 19:00 Uhr für uns auf den Volksfestplatz. Der Einlass verlief sehr zügig, was auch an der etwas späteren Zeit lag. Ticket vorzeigen und den Zettel mit den Kontaktdaten abgeben. Sowas wie abtasten oder durchsuchen des Autos gab es nicht. Das Mitbringen von Getränken und Essen war erlaubt. Wir standen recht weit hinten, hatten aber einen guten Blick auf die Leinwände. Es war nur etwas unvorteilhaft, das die Bühne auf der Westseite des Platzes aufgestellt war. Wir wurden bis ca 21:00 Uhr von der Sonne geblendet.

Um 20:00 Uhr ging es los. Es ist schon etwas seltsam, wenn die Musik und der Gesang nur aus dem Autoradio kommen. Die Frequenz konnte man erfragen und wurde regelmäßig vor Beginn auf den Leinwänden eingeblendet. Man kann nicht wirklich mittanzen, sondern ist im Autositz gefangen. Vor uns haben sich die Besucher auf die Rahmen ihrer Autofenster gesetzt. Es kam aber gleich die Security und hat darauf hingewiesen, dass dies nicht erlaubt ist. Sie mussten öfters wiederkommen. Das Problem für uns bei der Aktion war, sobald die Leute auf dem Rahmen saßen, konnten wir die Leinwand nicht mehr sehen.

Wie immer lieferte MPK einen fantastischen Auftritt ab. Er war sehr gut drauf, wirkte entspannt und lachte viel. Manchmal war er auch etwas irritiert. Vielleicht war dies auch der Situation geschuldet, von der Bühne nicht die Gesichter der Fans zu sehen, sondern auf Reihen von Autos. Der Jubel erfolgt in Form der Autohupe oder die ruhigere Variante per Lichthupe. Das ist auch für den Künstler auf der Bühne ein anderes Erlebnis als bei einem normalen Konzert.

Laut Veranstalter sollte das Hupen während der Veranstaltung unterlassen werden, doch ließ sich das schon bei den vorherigen Konzerten nicht verbieten und MPK animierte die Zuschauer recht oft mit der Hupe zu agieren. Da das gemeinsame Arme schwenken auch nicht so funktionierte wie bei einem Konzert, forderte MPK die Besucher auf, nun ihre Scheibenwischer einzuschalten. Einfach das Beste aus der Situation herausholen und das hat er wirklich sehr gut gemacht.

Ich musste während dem Konzert auf die Toilette. Am Rand waren ein paar Dixi-Klos aufgestellt. Auf dem Weg dahin war es eine seltsame Stimmung. Man hört außerhalb vom Auto nicht so viel von der Musik. Es ist sehr ruhig, außer es fangen auf einmal alle an zu hupen.

Fazit

Einige der Anwohner dürften nun froh sein, dass die Autokonzerte erstmal vorbei sind. Das Konzert an sich war wohl weniger das Problem für sie als die Art des hupenden Jubels. Wobei die Konzerte mit einer Dauer von nicht ganz 2 Stunden einen überschaubaren Lärmpegel hatten.

Ich finde, so Autokonzerte sind eine gute Abwechslung in der Corona-Zeit. An das Feeling auf „richtigen“ Konzerten kommen sie natürlich nicht heran. Es fehlt die Nähe zu anderen Besuchern, der Jubel und die Vibration der Musik in der Luft. Wobei auf die Nähe zu anderen Personen kann ich gut verzichten. Ich habe auch auf Konzerten gerne meinen kleinen „persönlichen Bereich“ 😄

Also als „Notlösung“ hat sich das mit den Autokonzerten bewährt, aber für mich ist es nichts Dauerhaftes. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn alles wieder in normaleren Bahnen verläuft.


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By Saphirija

Seit 2007 begeisterte Bloggerin. Gründerin und Hexe des Blogs. Herrin über die Hexenschafe. Leidenschaftliche Weltentdeckerin.

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