Tromsø im Dezember – das klingt nach Dunkelheit, klirrender Kälte und verschneiten Straßen. Und genau deshalb wollten wir es erleben. Vom 30. November bis zum 7. Dezember 2024 waren Micha und ich zum ersten Mal während der Polarnacht in Nordnorwegen unterwegs. Eine Woche zwischen tiefblauem Dämmerlicht, knirschendem Schnee, tanzenden Polarlichtern und magischer Stille. Zwischen gemütlichen Cabins, Rentieren, Fjordkreuzfahrt und der wohl kleinsten Bar des Universums haben wir wieder einmal gespürt, warum unser Herz an dieser Region hängt.
Weil es so viel zu erzählen und zeigen gibt, habe ich unseren Reisebericht in zwei Teile aufgeteilt.
In diesem ersten Teil nehme ich euch mit nach Lyngen, wo wir in einer Cabin direkt am Fjord wohnten, den ersten Schnee genossen und schließlich mit Nordlichtern belohnt wurden.
📌 Hier geht’s zu Teil 2: Link folgt…
Ganz dunkel ist es aber nicht: In der Mittagszeit gibt es oft ein tiefblaues Dämmerlicht, das den Himmel in magische Farben taucht. Diese besondere Atmosphäre sorgt für eine fast mystische Stimmung – ruhig, entschleunigt und eindrucksvoll.
🕯️ Tipp: Licht ist Mangelware – dafür wirken Kerzen, Lichterketten und Polarlichter umso magischer.

Anreise und erste Eindrücke
Los ging es früh am Samstagmorgen mit Lufthansa von München nach Tromsø. Der Flughafen in Tromsø war bei unserem letzten Besuch im Februar 2023 noch eine einzige Großbaustelle – diesmal war er fast fertiggestellt. Nur der internationale Terminalbereich ließ uns noch kurz rätseln, wo genau unser Gepäck auf uns wartete.
Als wir gegen 12:40 Uhr landeten, dämmerte es bereits – und als wir um 14:00 Uhr endlich im Mietwagen saßen, war es schon komplett dunkel. Der norwegische Winter begrüßte uns mit Schnee, glatten Straßen und einer Autofahrt, die Konzentration forderte, aber durch atemberaubende Kulissen entschädigte. Zum Glück bin ich mit den dort herrschenden Straßenverhältnissen vertraut.

Tromsø wird oft als „Tor zur Arktis“ bezeichnet – früher war es Ausgangspunkt vieler Polarexpeditionen. Heute begeistert die Stadt mit Nordlichtern, moderner Eismeerkathedrale, dem Polarmuseum und einem überraschend lebendigen Kulturleben mitten im hohen Norden.
🌌 Tipp: Zwischen Mitte September und Mitte April hat man hier beste Chancen, die Aurora Borealis zu sehen!

Cabin-Traum in Årøybukt, Lyngen
Unsere erste Unterkunft lag in Årøybukt, Lyngen – direkt am Fjord, in einer dieser berühmten Aurora Fjord Cabins, die wir schon 2020 bei unserem Besuch der Aurora Spirit Distillery bewundert hatten.

Die Cabin war modern, kompakt und bestens ausgestattet, auch wenn sie ein paar Quadratmeter mehr gut vertragen hätte. Besonders gefreut haben wir uns über die große Fensterfront mit Blick auf den Fjord – auch wenn die Polarnacht nur wenige Stunden Dämmerlicht bot. In der letzten Nacht zeigte sich dann endlich das, worauf wir gehofft hatten: Polarlichter. Magisch wie immer.
Ein Manko war, dass es keinen Kleiderschrank oder eine Kommode gab, in der man sein Reisegepäck unterbringen konnte. Im Flur gab es zwar eine kleine Garderobe, aber die war schon recht eng. Wir haben unsere Koffer daher im Wohnbereich deponiert. Außerdem passt das Bad nicht so ganz zur gehobeneren Einrichtung.
Winterstille und Polarlichter

Die Tage in Lyngen verbrachten wir ruhig und bewusst entschleunigt. Kleine Spaziergänge bei Dämmerlicht, warm eingepackt in unsere Winterkleidung, und einfach das Sein genießen – genau das, was wir uns für diesen Teil der Reise gewünscht hatten. Es ist schon sehr seltsam, wenn es erst gegen 10:00 Uhr anfängt zu dämmern und um 14:00 Uhr schon wieder die Nacht beginnt.
Nordnorwegen gilt als einer der besten Orte weltweit, um Polarlichter zu beobachten – besonders in den Monaten September bis April. Wichtig: klare Nächte, möglichst wenig Lichtverschmutzung und etwas Geduld.
❄️ Tipp: Auch bei schwacher Aktivität lohnt sich ein Blick gen Himmel – oft tanzt das Licht leise und zart über die Berge.

Unser erster Abschnitt in Lyngen hat uns eindrücklich gezeigt, wie besonders die Polarnacht ist. Die wenigen Stunden Licht, die Stille, der Schnee, das Fjordpanorama – all das hat diese Tage zu etwas Einzigartigem gemacht. Und auch wenn die Dunkelheit eine Herausforderung war, hat sie uns gleichzeitig näher an das herangebracht, was wir am Norden so lieben.
Nach zwei Tagen zwischen Schnee, Fjord und Nordlicht hieß es für uns: weiterziehen. Die nächste Etappe führte uns auf die Insel Ringvassøya – mit neuen Eindrücken, besonderen Ausflügen und einer ganz anderen Unterkunft.
Was wir dort erlebt haben, erfahrt ihr im zweiten Teil: [Tromsø zur Polarnacht (Teil 2)]
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