Magic: The Gathering Arena

Lesedauer: 6 Minuten

Seit gut 2 ½ Wochen hat mich gewissermaßen wieder das Magicfieber gepackt. Wobei ich aber nicht mehr wie früher zu Schulzeiten Unsummen in dieses Spiel zu investieren. Auslöser hierfür ist der Guildmaster’s Guide to Ravnica, welcher erstmals die zwei größten Marken von Wizards of the Coast zusammenführt: Magic und D&D.

MtG Arena lässt sich kostenlos herunterladen und es ist auch nicht notwendig zwingend Geld zu investieren. Für mich ideal. Am Anfang werden Decks zu den fünf Farben (je ein Deck pro Farbe) zur Verfügung gestellt und wer täglich ein Spiel macht, bekommt weitere Decks gestellt, so dass sich recht schnell eine breite Auswahl an vorgefertigten Decks ergibt. Jedes Deck hat hierbei ein Thema an dem sich orientiert wird und nicht nur die Karten sondern auch die Spielweise des Decks vorgibt. Wie bei allem, nicht jedes Deck liegt jedem. Mir gefällt zum Beispiel das Deck: Eternal Thirst (weiß/schwarz) basierend auf Vampiren und ihren blutsaugenden Eigenschaften. Es erinnert mich auch am stärksten an früher, denn dort war auch weiß/schwarz meine bevorzugte Kombination.

Für mich persönlich ist es nicht mehr so wichtig, aber natürlich ist Deckbuilding und das Sammeln von Karten immer noch ein wichtiger Punkt für viele Magicspieler. Entsprechend gibt es in Arena verschiedene Wege an die bewerten Karten zu kommen.

  1. tägliche und wöchentliche Quests vervollständigen. Die täglichen Quests bringen Gold und einzelne Karten. Für Gold lassen sich auch Boosterpacks kaufen.
  2. Für echte Münzen Spielwährung kaufen. Wer Geld ausgeben möchte, erhält dafür Diamanten. Diese lassen sich im Shop wiederum für Boosterpacks ausgeben.
  3. Mit Gold und Diamanten ist eine Teilnahme an Quasi-Turnieren möglichen. Das Turnier bestimmt auch die Antrittsgebühr, welche je nach Turnier entweder nur in Diamanten oder auch mal in Gold bezahlt werden darf. Die Belohnungen sind ebenfalls abhängig vom jeweiligen Turnier und der Anzahl der Siege, grundsätzlich ist es aber immer eine Kombination aus Gold, Diamanten, Einzelkarten und Boosterpacks.

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Wer Magic kennt, weiß auch dass die Karten unterschiedliche Häufigkeiten haben. Dies erweist sich als problematisch, wenn ein bestimmtes Deck nachgebaut werden will. Hierfür gibt es in Arena sogenannte Wildcards für die verschiedenen Häufigkeitsgrad. Eine Wildcard kann einfach für die gewünschte passende Karte eingetauscht werden.
Wildcards erhält man dadurch, dass man Boosterpacks öffnet. Teilweise sind sie in den Packs enthalten, ansonsten bekommt man nach dem Öffnen von Anzahl X eine Wildcard.

Zum Deckbuilding gibt Arena ein gutes Tool zur Hand, mit dem sich die bestehenden Decks verändern lassen oder neue Decks bauen lassen. Neben einer guten Such- und Selektionsfunktion besteht auch die Chance Decks zu importieren und natürlich auch zu exportieren. Entsprechend lassen sich viele Decks auch im Netz finden und ins Spiel importieren.
Hier kommen die bereits erwähnten Wildcards erneut ins Spiel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bestimmte Karten zum vollständigen Deck fehlen. Anstelle jetzt unsäglich viele Booster zu kaufen und auf Glück zu hoffen gibt es die Chance automatisch Wildcards zu nutzen. Arena geht her und wandelt entsprechend der Verfügbarkeit alle Karten entsprechend um.
Ein Tipp meinerseits, es lohnt sich trotzdem vorher das Deck und die eigene Sammlung durchzugehen. Verschiedene Karten werden gibt es in den verschiedensten Editionen, einfach nur mit anderem Artwork. Beispiel: Lightning Bolt. In dem Deck, welches ich mir importierte, waren vier davon gewünscht, ich hatte aber nur einen. Komisch nur, dass ich mich an Spiele erinnerte, in denen ich mehr als einen benutzt hatte. Nach kurzem Durchgehen meiner Karten, siehe da ich hatte in Summe fünf Lightning Bolts, 4x Artwork 1 und 1x Artwork 2. Hätte ich nicht nachgesehen, hätte ich drei Wildcards mehr verbraucht, als notwendig. Also immer vorher mal nachschauen.

Generell gilt, dass im Fundus jede Karte (Basisländer ausgenommen) maximal 4x vorhanden sein dürfen. Jede weitere Karte des gleichen Typs (aus dem Beispiel, würde ich jetzt den fünften Lightning Bolt vom Artwork 1 bekommen) landet in einem Fundus, welcher wiederum in Wildcards umgewandelt werden kann oder wird. Soweit meine Nachforschungen, ich habe noch nicht so viele Karten, dass der Fundus im Aufbau ist.

Wichtig ist auch, dass Karten nicht weg sind, nur weil sie in einem anderen Deck bereits verwendet werden. Also im Gegensatz zur realen Welt, in der das Deck ständig umgebaut werden muss oder die geliebte Karte deutlich öfters vorhanden sein muss, kann ein und dieselbe Karte in fünf Decks vorkommen, obwohl sie genau einmal vorhanden ist.

Neben den bereits erwähnten Turnieren gibt es auch noch ein Rangsystem, in dem Auf- und Abstieg nah beieinander liegen. Es sei denn der höchste Rang wird erreicht, dann ist ein Abstieg wohl nicht mehr möglich. Interessiert mich persönlich nicht, da ich kaum die unteren Ränge verlassen werde. Außer zur Rangermittlung zählen diese Spiele auch zu den täglichen bzw. wöchentlichen Zielen, besondere Preise gibt es hier nicht.
Bis letzte Woche waren alle Spiele gegen zufällige Gegner. Jetzt bietet Arena aber auch die Möglichkeit direkt Spieler herauszufordern, sofern sie online sind natürlich. Eine Chance dies zu testen hatte ich noch nicht.

Jetzt aber endlich mal zur Partie. Egal ob ein Spiel nur fürs Ranking oder im Rahmen eines Turnieres ist, es ist immer 1 vs. 1. Der Gegner wird zufällig gelost. Bei bestimmten Turnieren gilt auch Best of Three, anstelle von Sieg oder Niederlage. Decks bestehen aus 60 Karten und begonnen wird klassisch mit 20 Lebenspunkten. Beide Seiten ziehen sieben Karten und jeder Spieler darf entscheiden, ob er das Blatt behalten will oder neu ziehen möchte, jeweils eine Karte weniger als davor. Hier entscheidet sich zumindest für mich schon oft in welche Richtung das Spiel geht. Sobald dies entschieden ist, beginnt die Partie und MtG: Arena leiteten einen durch die verschiedenen Phasen. Sofern keine Instants oder besondere Kartenfähigkeiten vorliegen, geht dies relativ fix. Positiv für mich, der die meisten Karten nicht kennt bzw. deren Fähigkeiten, das Spiel blendet kurze Texte eine was eine bestimmte Fähigkeit bewirkt, sobald der Cursor über die Karte schwingt. Andere Effekte werden automatisch umgesetzt, sobald der Auslöser erfolgt. Auch positiv für mich, da ich bestimmt das eine oder andere diesbezüglich vergessen würde.  Es ist also relativ leicht zu spielen. Der Rest kommt mit der Erfahrung.
Sollte eine Partie nicht ganz so laufen, wie gewollt. Es besteht jeder Zeit die Möglichkeit aufzugeben. Es lohnt sich dies durchaus früher zu als später zu tun, bevor sich die Partie unnötig in die Länge zieht und am Ende trotzdem die Niederlage steht. Klassisches Beispiel. Es werden nur Länder gezogen oder das andere Extrem nur Zauber oder Kreaturen ohne wirklich Mana dafür zu besitzen. Genauso lohnt es sich aufzugeben, wenn die Hand nach zweimaligen austauschen immer noch bescheuert ist. Mit vier oder weniger Karten, wollte zumindest ich nicht spielen.

Fazit: Für mich, der nur ab und an mal wieder eine Partie spielen möchte, ist Magic: The Gathering Arena perfekt. Ich muss mich nicht allzu tief reindenken und problemlos losspielen. Ebenso froh bin, dass der Geldfaktor hier nicht zwingend eine Rolle spielt. Die Decks vom Start sind sehr wahrscheinlich nicht optimal, aber auch nicht so schlecht, als dass die Niederlage festgeschrieben steht. Es hängt immer noch davon ab, was die Gegenseite auf der Hand hat. Und von damals weiß ich noch sehr genau, dein Deck kann noch so gut sein, wenn du piep an den Händen hast, dann hilft nicht viel bis gar nix.
Was ich mir wünschen würde, dass sich die Animationen vollständig ausschalten lassen oder bei mehreren eintreffenden Kartenfähigkeiten ein Resolve All Button eingeführt werden würde. Dies könnte noch etwas Zeit verkürzen.
Etwas problematisch finde ich, dass Frust und Euphorie sehr nah beieinander liegen. Während in einem Spiel mit echten Karten die Schuld an einem selbst irgendwo liegt, fragt sich mich in Arena manchmal ob das Spiel sich gegen einen verschworen hat, weil bereits zum fünften Mal in Folge nur Mist kommt. Im Gegenzug gibt es dann die Phasen der gefühlten Unsterblichkeit. Gerade bei den Rangspielen ist dies nervig, Grund warum ich vermutlich nie wirklich mehr als Bronze 4 werden werde.
Es ist halt wie im echten Leben. Du hast keine Ahnung, was dein Gegner drauf hat oder welche Kombination das Deck bis das Spiel beginnt. Der Rang des Gegners ist hierbei keine wirkliche Orientierung. Ich gewinne genauso gut einmal gegen einen besser Platzierten, wie ich von ihnen den Hintern versohlt bekomme.
Ob sich noch etwas verbessern lässt, ist zumindest für mich schwer einzuschätzen. Für mich wäre ein Idiotenmodus nicht verkehrt. Ich habe so oft schon Karten nicht richtig gelesen und damit falsch eingesetzt, dass ein Warnhinweis: „Du hast noch keine Angreifer ausgewählt, du Idiot!“ – Karte trotzdem spielen Ja/Nein? sinnvoll wäre.
Ich werde MtG: Arena durchaus noch eine Weile spielen bis ich die Lust daran erlischt. Und je nachdem wie lange es sich hält irgendwann wieder einsteigen. Abhängig wie lange es tatsächlich anhält, hängt davon ab, ob ich immer nur auf Zufallsgegner angewiesen bin oder auch genug Partien mit Freunden und Bekannten spielen kann. Letzteres wäre eher Interessant. Hier könnten Discord, Teamspeak und Co. auch zur Unterhaltung untereinander genutzt werden. So ganz ohne Gespräch oder ein gehässiges „NIMM DAS!“ oder ein geheucheltes „Das tut mir jetzt schrecklich Leid!“ ist Magic doch etwas langweilig und so gesehen auch der größte Nachteil des Spiels. In den meisten Fällen wird niemand mit im Raum sein oder wenn doch, wird diese Person vermutlich recht schnell verbannt werden, abhängig von ihren Kommentaren (siehe Video oben). [sce emoji=“laugh“/]


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