Im Juli 2024 stand für Micha und mich ein ganz besonderes Ziel bei unserem Besuch in Rheinland-Pfalz auf dem Plan: die Madenburg, eine von Wäldern umgebene Ruine einer Hügelburg aus dem 11. Jahrhundert, die über dem kleinen Ort Eschbach thront. Unsere Unterkunft lag direkt unterhalb der Burg, was uns den Weg erleichterte. Am Freitagabend fuhren wir zum Parkplatz und machten uns entspannt auf den kurzen, aber angenehmen Spaziergang hinauf zur Burg. Wenig später gesellte sich auch Ace zu uns, und gemeinsam machten wir uns daran, die gut erhaltene und restaurierte Burg zu erkunden.
Von der Madenburg aus hatten wir einen fantastischen Ausblick über den Pfälzer Wald und die Rheinebene. Unsere Ferienwohnungvermieterin erzählte uns, dass man bei klarer Sicht sogar die französischen Vogesen sehen kann – ein wahrer Genuss für die Augen!


Der Abend bot zudem ein besonderes Highlight: Jeden Freitag von 18 Uhr bis 23 Uhr gibt es bei schönem Wetter Live-Musik von regionalen Bands auf der Madenburg. An diesem Freitag wurde zuerst das Fußball-WM-Spiel von Deutschland gegen Spanien auf einer großen Leinwand übertragen – leider hat Deutschland das Spiel verloren. Danach folgte dann die Livemusik, und wir ließen uns von der entspannten Atmosphäre mitreißen. Das Essen und die Getränke der Burgschänke waren fantastisch! Wir blieben bis es fast stockdunkel wurde und machten uns dann um 22:30 Uhr auf den Rückweg zum Parkplatz. Der Weg führte uns durch den dunklen Wald – gut, dass Micha und ich unsere Taschenlampen dabei hatten. Es war ein bisschen gruselig, aber auch irgendwie zauberhaft.
📼 Kurzes Video zu unserer Nachtwanderung
Die Geschichte der Madenburg
Die Madenburg hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Vermutlich als Parthenopopolis erbaut, was so viel wie „Jungfrauengemach“ bedeutet, wurde sie im 12. Jahrhundert erstmals als Marienburg erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte die Burg dem Deutschen Reich. Im frühen 13. Jahrhundert wurde sie dann als kaiserliches Lehen an die Grafen von Leiningen vergeben.

Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Madenburg zur sogenannten Ganerbenburg, bei der sich die Besitzverhältnisse aufgrund von Erbnachfolge und Verpfändung veränderten. Unter den bekannten Besitzern befanden sich auch die Sickinger und Fleckensteiner. Einer der prominentesten Bewohner war Friedrich von Fleckenstein, der 1456 seinen Wohnsitz auf der Burg hatte. Doch der Konflikt mit dem Pfälzischen Kurfürsten führte 1470 dazu, dass die Burg von kurpfälzischen Truppen eingenommen wurde.
Ab 1516 gehörte die Burg dem Bischof von Speyer, der sie als Renaissanceschloss umbaute. Doch in den Bauernkriegen 1525 wurde die Madenburg niedergebrannt, später aber von Philipp von Flörsheim wiederaufgebaut. Sein Wappen ist noch heute über dem Eingang des Phillippsbaus zu sehen. Im Jahr 1552 brandschatzte der Markgraf von Brandenburg die Burg, und die Bischöfe von Speyer nutzten die Burg als Nebenresidenz, wobei sie sie weiter ausbauten.

Trotz ihrer massiven Wehrkraft gelang es französischen Truppen 1689, die Madenburg endgültig zu zerstören. Ab 1870 nahm sich der Madenburgverein der Ruine an und führte umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durch, die bis heute an den erhaltenen Teilen der Burg sichtbar sind. Heute bietet die Madenburg nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Geschichte, sondern auch eine atemberaubende Aussicht auf die Rheinebene sowie den Odenwald und den Schwarzwald.
Lohnt sich ein Besuch der Madenburg?
Auf jeden Fall! Die Madenburg bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Architektur einer mittelalterlichen Burg, sondern auch eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft. Egal, ob du ein historisches Interesse hast, eine entspannte Wanderung suchst oder einfach nur einen schönen Tag in der Natur verbringen möchtest – die Madenburg ist definitiv einen Besuch wert. Besonders für Fans von Burgruinen, die gerne mehr über die Geschichte und die Restaurierung solcher Orte erfahren möchten, bietet die Madenburg viele spannende Details. Zudem sorgt das gemütliche Restaurant für eine angenehme Einkehr, und bei gutem Wetter kann man die Live-Musik am Freitagabend genießen. Für alle, die einen Ort mit Geschichte und Atmosphäre suchen, ist die Madenburg ein absoluter Geheimtipp in der Pfalz.

Öffnungszeiten der Madenburg
Die Madenburg ist in den Monaten Mai bis Oktober täglich von 11:30 bis 19:00 Uhr geöffnet. An den Wochenenden und Feiertagen kann man die Burg und das Restaurant in vollen Zügen genießen, jedoch sollte man beachten, dass montags und dienstags Ruhetage sind.

In der Nebensaison von November bis April ist die Burg von 11:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Ruhetage sind dann Montag, Dienstag und Donnerstag. An den Ruhetagen ist die gesamte Burganlage geschlossen, doch bei Feiertagen ist die Burg selbstverständlich für Besucher geöffnet – in diesem Fall verschiebt sich der Ruhetag auf den folgenden Tag.
Bitte beachte, dass bei extremen Witterungsbedingungen auch geänderte Öffnungszeiten gelten können.

Anfahrt zur Madenburg
Die Madenburg liegt in Rheinland-Pfalz, genauer gesagt im Ort Eschbach, unterhalb der Burg. Von dort aus führt ein gemütlicher Spaziergang zur Ruine. Für Autofahrer gibt es einen Parkplatz am Fuße des Berges, von dem aus der Weg zur Burg gut zu Fuß erreichbar ist. Eschbach liegt in der Nähe von Landau in der Pfalz, und die Madenburg ist über die A65 und B10 gut erreichbar. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann die Bahnhöfe in Landau oder Wörth am Rhein nutzen und von dort aus mit dem Bus oder Taxi weiterfahren.
Vom Parkplatz sind es noch knapp 800 m Fußweg bis zur Madenburg.
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