Heute möchte ich euch das Buch „Die Seidentöchter“ von der italienischen Autorin Cristina Caboni vorstellen. Der Roman erschien am 18. Juni 2019 beim Blanvalet Verlag und erzählt die Geschichte von drei Frauen, deren Leben über Generationen durch die Liebe zu Stoffen und Kleidern miteinander verwoben sind.
Rezensionsexemplar
Informationen zum Buch
Die Seidentöchter
Originaltitel: La stanza della tessitrice“
Autorin: Cristina Caboni
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-0738-2
Erscheinungsdatum: 18. Juni 2019
Preis: 9,99 EUR Taschenbuch
374 Seiten
Genre: Familienroman, Generationenroman
Gekauft: Rezensionsexemplar
Gelesen: 22. – 28. Juli 2019
Inhalt
Camilla hat nach einem Zerwürfnis mit ihrer Ziehmutter Marianne und deren Nichte Daniela über die Nachfolge im Familienunternehmen, über Nacht Mailand verlassen und sich ein neues Leben Bellagio aufgebaut. Dort kommt sie im Atelier von Sandra ihrer Leidenschaft alten Kleidern neues Leben einzuhauchen nach. Eines Nachts bekommt sie von Daniela einen Anruf, dass es Marianne gesundheitlich schlecht gehe und sie sofort nach Mailand zurückkommen soll.
Dort wird sie von Marianne in ein jahrelang gehütetes Geheimnis eingeweiht, welches sie stark belastet. Sie bietet Camilla um Hilfe und bald taucht sie in eine Welt von wunderbaren Stoffen, Farben und Kleider ab und kommt dem Leben von Caterina, Mariannes Mutter, auf die Spur. Diese führt sie über Paris nach Como und Sizilien. Dabei wird sie von Marco unterstützt, für den Camilla mehr Gefühle hegt.
Meinung
Eine sehr schöne Geschichte über das Leben von drei Frauen und ihr Schicksal, das enger miteinander verbunden ist, als ihnen bewusst ist. Jedes Kapital wird mit einer Stoffart und deren Beschreibung eingeleitet. So erfährt man im Laufe des Buches viel über die Kunst und Magie der Stoffe.
Mir gefällt der Wechsel zwischen den Geschehnissen in der Vergangenheit und Camillas Suche in der Gegenwart. Der Wechsel harmoniert sehr gut. Die Autorin hält sich nicht mit ausschweifenden Beschreibungen und Dialogen auf. Die Geschichte ist ganz interessant, doch sind manche Charaktere etwas „langweilig“ und teilweise stereotypisch. Da ist die Nichte Daniela, die auf das gute Verhältnis von ihrer Tante Marianne und deren Ziehtochter Camilla eifersüchtig ist und sich in allen Dingen benachteiligt und ausgeschlossen fühlt. Dabei ist es Camilla, die das Gefühl hat, nicht zur Familie gehören. Marianne ist die verbitterte Frau, die aus Wut ein Versprechen am Totenbett ihrer Mutter Caterina bis zu ihrem plötzlich verschlechterten Gesundheitszustand nicht eingelöst hat und sie nun Gewissensbisse deswegen plagen.
Trotzdem vermittelt einem die Geschichte, man soll an seine Träume glauben und versuchen sie zu leben, nur so findet man das Glück.
Auf Seite 253 sind mit in dem Kapitel zwei wohl der Übersetzung geschuldete „Fehler“ bzw. seltsames Wort aufgefallen, die einfach sehr unrund im Gesamtbild wirken und man als Leser ins stocken kommt:
- „Würde er damals in Mailand geblieben sein, wenn er es bemerkt hätte?“
- „Liebevoll betrachtete er die Schläferin und …“ („Schlafende“ klingt für mich einfach passender.)
Trotzdem finde ich, dass dieses Buch eine gute Lektüre für laue Sommerabende oder für den Sommerurlaub ist. Man darf nur nicht den Überblick über die Namen und Beziehungen der einzelnen Personen verlieren und in welcher Zeit sie sich befinden.
+++ Spoilergefahr +++
Ich habe mir die Mühe gemacht und einen Stammbaum erstellt. Auf diesem kann man schon Verbindungen sehen, die der Leser erst zum Ende des Buches erfährt.
Um die Grafik besser lesen zu können, einfach darauf klicken.
Über die Autorin
„Die Seidentöchter“ ist der 5. Roman von Cristina Caboni. Sie lebt mit ihrer Familie auf Sardinien. Von ihr sind folgende Bücher erschienen:
- Die Rosenfrauen
- Die Honigtöchter
- Die Oleanderschwestern
- Der Zauber zwischen den Seiten
Bewertung
8 von 10
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